Was tun, wenn’s im Zug einmal langweilig werden sollte? Oder: Was Dauerreisende so alles dabei haben.

Wenn der spanische Hochgeschwindigkeitszug bis auf den letzten Platz besetzt ist, der Gang voller Gepäck steht und der Hund auf dem Fuß respektive den Füßen der Mitreisenden sitzt, dann schränkt sich die hochgeschätzte Bewegungsfreiheit während der Bahnreise schon deutlich ein. Wie vorteilhaft ist es dann jedoch, wenn man am 4er-Tisch auf interessante Menschen trifft, die wissen, wie man ein paar Stunden Direktverbindung am selben Platz sitzend sinnvoll verbringt.

Ein perfektes Beispiel hierfür ist der freundliche Herr aus Israel, dessen Spanisch auch sehr leicht zu verstehen ist, weil er jedes wichtige Wort – insbesondere alle Zahlen – ganz besonders betont: „Uno con ochenta?? Ocho, cero?? No, no, no, demasiado!“ Die Dame vom Bordverkauf macht demnach also kein Geschäft mit ihm, da eine Flasche Wasser für 1,80 € definitiv zu teuer ist. Kostet im Supermarkt ja nur 30 Cent! „Treinta – tres – cero – céntimos!“

Er braucht auch gar nichts von der spanischen Bahn. Er hat Wasser, Bier, Kräcker, ein Riesenpaket Würste, eine Dose Essiggurken und Süßigkeiten dabei und versorgt gleich das halbe Abteil mit. Er kennt sich aus, ist schon seit zwei Monaten unterwegs und hat einen Pass, der bis zur letzten Seite voll ist mit Stempeln. Gestärkt macht er sich dann nach der Brotzeit an eine neue Aufgabe: Er malt – zuerst meinen Hund, der allerdings gut versteckt wegen der wie immer missachteten Käfigpflicht unter dem Tisch sitzt und als Modell daher schlecht sichtbar ist – und dann mit wesentlich größerer Anstrengung und Detailverliebtheit seine Sitznachbarin.

Porträtieren_im_Zug

Nebenbei fragt der (Lebens-)Künstler David (wie er sich vorgestellt hat) sie (Carmen) nach ihrer Lebensgeschichte inkl. Beziehungsstatus und Telefonnummer aus, reicht das Bild schon mal zur Ansicht an alle herum, ergänzt noch ein paar Details (die Halskette) und sein Autogramm mit Datum und überreicht der Dame dann das Kunstwerk, angefertigt mit Kugelschreiber auf einer herausgerissenen Seite aus Carmens eigenem Notizblock. Ich habe schon Freudenausbrüche gesehen, die überschwänglicher waren, aber selten eine Zugfahrt erlebt, die kurzweiliger war.

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Deutsche Version: Una comida de despedida…. no….. de puta madre….. ;-)

Ich habe versprochen, einen Artikel auf Spanisch einzustellen, damit die anderen Spanisch-Schüler aus der Sprachschule in Tarifa ihn auch verstehen können.

Das spanische Version steht hier. Die Überschrift wird allerdings nicht übersetzt….. 😉

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Rezept für eine herausragende Abschiedsfeier für einen Kurs der Sprachschule

Zutaten:

  • 2 sympathische Lehrerinnen, die kochen können und vor allem wissen, wo es die lokalen Spezialitäten zu kaufen gibt
  • 8 Schüler, die Hunger haben
  • 6 – 7 Stunden Zeit, so in etwa
  • 1 Wohnung mit Küche, bequemem Sofa (zum Ausruhen nach dem großen Essen) und einem sonnigen Balkon

Rezept:

  • Wir kaufen Meeresfrüchte, Getränke und alles Mögliche ein. Keine Eile, wir wollen schließlich Qualität liefern, also: In der Ruhe liegt die Kraft.
  • Ausreichend Wein und Bier hinzugeben.
  • Die Schüler ein bisschen in Spanisch und im Kochen unterrichten – aber Vorsicht, nicht zu viel, wir wollen den Nachmittag ja noch genießen. Kein Stress.
  • Mehr Wein und Bier hinzugeben. (Wir haben viel Geld gespart, indem wir nicht in den Touristenläden eingekauft haben, also können wir mehr für Getränke ausgeben.)
  • Mit dem Kochen nach Anweisung weitermachen bis
    • die Kartoffeln mit Sepia,
    • die Muscheln,
    • die Guacamole und
    • die Tortilla

so gut riechen, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft.

  • Essen (und zwar für den Rest des Nachmittags).
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Una comida de despedida…. no….. de puta madre….. ;-)

He prometido de subir una entrada en español para que mis compañeros de la escuela de idiomas en Tarifa pueden entender.

La traducción está aquí. No traduzco el título….. 😉

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Receta para hacer una estupenda fiesta de despedida para una clase de la escuela de idiomas

Ingredientes:

  • 2 profesoras muy simpáticas que pueden cocinar y que saben sobre todo donde podemos comprar los mejores especialidades locales
  • 8 estudiantes que tienen hambre
  • 6 – 7 horas de tiempo, más o menos
  • 1 habitación con una cocina, una sofá descansada (para descansar después de la grande comida), un balcón con mucho sol

Receta:

  • Vamos a comprar mariscos, bebidas y algo más. No prisa, queremos hacer algo de superior calidad, entonces la fuerza está en la calma.
  • Añade suficiente de vino y cerveza.
  • Enseña los estudiantes en español y en cocinar un poco – ¡Pero cuidado! No demasiado, por que queremos disfrutar la tarde.
  • Añade más vino y cerveza. (Hemos ahorrado mucho dinero comprando todo a las tiendas no turistísticos, entonces podemos gastar más para bebidas.)
  • Continua cocinar como instruido hasta
    • las Papas con Choco,
    • las Almejas,
    • la Guacamole y
    • la Tortilla

huelen tanto bien que se nos hacen la boca agua.

  • Comamos (por el resto de la tarde).
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Die prominentesten Löwen Spaniens…

… stehen in der Alhambra:

Steinlöwen

Und sie werden pro Jahr ca. 4,4 Millionen mal fotografiert (falls jeder Besucher zwei Bilder macht, was nicht für alle Nationen ausreichend hoch geschätzt sein dürfte):

Steinlöwen_mit_Besuch

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Straßen der Welt: Folge 9 – Calle Romero

Julio Romero de Torres war ein Maler aus Córdoba. Die Straße, die ihm gewidmet ist, befindet sich mitten in der Altstadt, nur wenige Schritte von der eindrucksvollen Mezquita entfernt.

Calle_Romero

Gemalt wurde offenbar schon viel in Córdoba: Auch der Moral-Michl, nach dem unser Hotelzimmer benannt war, hat sich in der Malerei und im Illustrieren versucht.

Miguel_del_Moral

 

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Straßen der Welt: Folge 9 – Calle Fernán Caballero

Sevilla ist eine traumhafte Stadt. Neben schönen alten Häusern wachsen mitten in der Innenstadt plötzlich riesige modernistische Pilze aus dem Boden, die man besteigen und von dort über die ganze Stadt blicken kann. Angeblich ist es die größte Holzkonstruktion der Welt.

Sevilla_Setas

Wohnen lässt es sich auch ganz vorzüglich dort. Zum Beispiel in der „Südterrasse“, im Hotel Un Patio al Sur, in der Calle Fernán Caballero. Letztere war übrigens eine Schweizer Romanautorin, die sich dieses Pseudonym gegeben hat, um in Spanien ernst genommen zu werden.

 

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Straßen der Welt: Folge 8 – Calle Carpintería Baja

Offenbar war der Schreiner hier seinerzeit am Werk, der vor dem Haus eine Straße (oder besser Gasse) hatte und hinter dem Haus (eine Etage höher) noch eine, die sinnigerweise Calle Carpintería Alta hieß.

Calle_Carpintería_Baja

Noch weiter oben, vom Dach des Hauses, blickt man auf die wichtigsten Dinge in Jerez de la Frontera, die Kathedrale und die Sherry-Fabrik Bodega Tío Pepe.

Tio_Pepe_und_Kathedrale

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Straßen der Welt: Folge 7 – Avenida Severo Ochoa

Nicht ganz die Strandpromenade von Marbella, aber nur wenige Schritte davon entfernt: Die Avenida Severo Ochoa, benannt nach einem Biochemiker und Nobelpreisträger, der sich mit Stoffwechsel, Energieübertragung und Vitaminen beschäftigt hat.

Avenida_Severo_Ochoa

Ob man sich in Marbella nun unbedingt mit medizinischer Forschung näher befassen muss oder sich eher den praktischen Auswirkungen der Energieaufnahme mittels Paella sowie dem Vitamingehalt von Sangría widmen möchte, wird an dieser Stelle nicht mehr weiter vertieft.

 

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Waschen und trocknen auf Europareise

Für die Bedienung der Hausgeräte (in Jerez de la Frontera, Andalusien!) bringt einen auch kein Spanischkurs weiter:

Programmaverloop_Drogen

Aber niederländisch klingt irgendwie immer gleich, egal um welches Thema es geht:

Programmaverloop_Drogen_2

 

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Jäger-Meister

Jäger-Meister

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Straßen der Welt: Folge 6 – Plaza San Martin

Was der heilige Martin genau mit diesem Platz in der Altstadt von Tarifa zu tun hat, weiß man nicht so genau. Señor Román war auf jeden Fall früher der Schuhmacher, der seine Werkstatt an der Ecke hat. Angeblich hieß der Platz auch schon Plazuela del Gobernador, weil selbiger auch schon hier residiert hatte.

Plaza_San_Martin

Demnach müsste er heute eigentlich eher Plazuela de los Bares heißen, weil sich trotz der überschaubaren Größe ein mexikanisches Restaurant, eine Pizzeria und zwei Bars die komplette Fläche als Terrassenbereich teilen. Beim ersten Schritt vor die Haustür stehe ich also schon mittendrin im täglichen (und nächtlichen) Trubel der Ciudad Antigua. Nur während der Siesta ist mal kurz Ruhe unter den Orangenbäumen.

Plaza_San_Martin_Orangenbaum

Eine feste Institution ist auch die freundliche 91-jährige Señora, die jeden Tag morgens, nachmittags und abends mehrere Stunden auf dem Platz verbringt und genau die Lage beobachtet.

Plaza_San_Martin_Stammgast

 

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RUTA DEL ATÚN – 45 Tapas-Bars waren einfach nicht zu schaffen…

Thunfisch in allen Variationen. Die ganze Stadt besteht ein Wochenende lang nur aus Thunfisch-Tapas und Bier – für 3 Euro zusammen:

Ruta_del_Atún

II RUTA DEL ATÚN en Tarifa.

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Surfhorse

Es muss einen Surfer geben, der damit zum Strand reitet. Zumindest steht das Pferd jeden Tag an der gleichen Stelle hinter den Dünen direkt am Surfer-Revier Los Lances.

Surfer-Pferd

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Aprender el español con Garfield

Für den heutigen Garfield in der Zeitung haben die Spanischkenntnisse schon locker gereicht:

Garfield_Salir_afuera

 

Der Zenz hat im Übrigen das Lebenskonzept von Garfield sowieso schon längst verstanden:

Garfield-Zenz

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Abstecher nach Afrika – oder: Wie werde ich ihn nur wieder los?

Nur 14 Kilometer ist Marokko entfernt von Tarifa, eine gute halbe Stunde braucht die Fähre nach Tanger. Und doch beginnt hinter dem bisschen Wasser der Straße von Gibraltar eine völlig andere Welt.

Marokko

Ich verlasse das Schiff und nähere mich vom Hafen aus der Medina von der falschen Seite, nicht durch einen normalen Eingang, sondern auf der steilen zugemauerten Seite. Ein kleiner Trampelpfad führt über den Hang nach oben direkt auf die Terrasse eines Cafés. Den ersten marokkanischen Kaffee kaufe ich quasi als Wegzoll fürs Durchgehen durch das Lokal, in dem es so aussieht als ob sich noch nie ein Tourist hineinverirrt hätte. Der Typ mit dem ledrigen Gesicht neben der Bar, der in seiner langen Holzpfeife irgendein wildes Zeug raucht, schaut mich auch dementsprechend grimmig aus seiner Kapuze raus an.

Tanger

Also lieber weiter quer durch das Gassengewirr der Medina ins Einkaufsviertel und zum Gemüsemarkt an der St. Andrews Church.

Melonentransporter

Außer auf den ersten Metern afrikanischen Bodens nach dem Hafen bei den Taxis werde ich erstaunlich angenehm in Ruhe gelassen, von keinem Verkäufer bedrängt, kaum angebettelt und nur selten auf Produkt- und Dienstleistungsangebote von Haschisch bis Stadtführung hingewiesen. Dass sich die Zurückhaltung auch genauso überraschend schnell ins Gegenteil verändern kann, sollte mir wenige Stunden später noch mehr als klar werden.

Zahntechnik

Aber noch schlendere ich völlig unbehelligt durch die sonnige Stadt. Das kulturelle Durcheinander aus arabischen, französischen und spanischen Einflüssen und das wuselige Chaos einer nordafrikanischen Großstadt machen neugierig und inspirieren mich. Die zahntechnische Branche macht im Vorbeigehen einen nicht ganz so vertrauenserweckenden Eindruck, aber deswegen bin ich ja auch nicht hier. Diese Stadt ist faszinierend, geschäftig und immer wieder verwunderlich. Sieht es in einer Ecke aus als wäre die Zeit für ein paar Hundert Jahre stehengeblieben, macht man ein paar Straßen weiter offenbar unverblümt auf dicke Hose in einer der vielen edlen Stranddiskos.

Snob

An der Avenue Mohamed VI, dem Strandboulevard von Tanger, verwickelt mich dann doch noch ein freundlicher kleiner Marokkaner mittleren Alters in ein Gespräch, nachdem ich mir zuvor alle Aufdringlichkeiten problemlos vom Leib halten konnte. Er labert fast ohne Unterbrechung auf Englisch (leicht mit Spanisch und Französisch durchgemischt) von seinen guten Freunden in Wuppertal, kennt die Stadt wie seine Westentasche, hat zufälligerweise seinen freien Tag und deshalb viel Zeit, mich ungefragt zu begleiten. Ich ahne wie das endet und biege nach wenigen Sätzen plötzlich ab, wünsche hastig einen schönen Tag und gehe zügig ein paar Hundert Meter weiter. Als ich einen letzten Blick zurück auf den Strand werfe und ein Foto mache, steht er schon wieder neben mir.

Tanger_Beach

Also Strategiewechsel: Ich frage ihn nach dem nächsten Café in dem Bewusstsein, dass mich jede Frage vermutlich am Ende ein Trinkgeld kosten wird. Ein paar Dirham hätte ich ihm sofort überlassen, wenn er dann zuverlässig in die andere Richtung und an seinem „freien Tag“ jemand anderem auf die Nerven gegangen wäre. Stattdessen schleppt er mich – wenn auch in die Richtung, in die ich will – erst viele Straßen weiter zu einem Café. Ich verabschiede mich zum zweiten Mal und erkläre ihm, dass ich hier sehr lange sitzen werde, weil ich schon den ganzen Tag durch die Stadt gegangen bin und jetzt Erholung brauche. Nachdem ich an der Bar einen Kaffee gekauft habe, sitzt er schon wieder neben mir und wartet geduldig. Ich hätte vorher nicht nach der Casa Barata, dem riesigen Schnäppchen-, Floh-, Bau-, Super- und Alles-Andere-Markt von Tanger fragen sollen. Jetzt will er mich da natürlich hin dirigieren, mich beschützen, mir Tipps geben und sowieso mein bester Freund sein. Widerspruch ist zwecklos, ein angebotenes Trinkgeld für seine freundliche Hilfe nimmt er nicht – das beleidigt ihn als guten Freund eher – und meinen Wunsch, alleine weiterzugehen, ignoriert er konsequent. Okay, also nächste Stufe: Ab in das nächste Taxi! Alle voll, es hält erst mal keines an. Er hilft mir natürlich auch dabei, ein Taxi herzupfeifen, nicht ohne mich währenddessen wüst zu beschimpfen, wie ich so undankbar sein könnte. Als er seine Felle davonschwimmen sieht, nimmt er dann doch gerne die 20 Dirham, die ich ihm schon viel früher angeboten hatte. Für seine viele Zeit und die vielen tollen Tipps ist ihm das sogar viel zu wenig und er fordert mehr. Dass mich das Taxi, das dann Gott sei Dank endlich hält, für den gleichen Betrag quer durch die ganze Stadt fährt, ist ihm sicher bewusst, aber auch völlig egal.

Casa_Barata_Bewacher

Trotz aller Anstrengungen der Verfolgungsjagd erreiche ich die Casa Barata, atme tief durch und bestaune Warenangebot inklusive Bewachungspersonal in den Kisten der technisch hochaktuellen Elektronikabteilung. Nach der Abteilung für Matratzen rechts, an den Haustüren und Fliesen vorbei und kurz nach dem Waschmittel, aber vor dem Lebensmittelbereich beginnt dann die Klamottenabteilung, in der sicher jeder Afrikaner, Europäer und vermutlich auch Inder oder Japaner findet, was er sucht. Letztere sind übrigens auch hier (wie überall), treten (wie immer) in größeren Gruppen auf und sind eine echte Gefahr für diesen Markt, weil sie einem beim hektischen Umdrehen nach dem Fotografieren schon mal ein Teleobjektiv an den Kopf hauen können. Ich entscheide mich (mangels Transportkapazität auf der Reise) gegen die Aladinlampen, Antikmöbel und Autoersatzteile, aber stattdessen für leichtgewichtige, fabrikneue Importware aus dem internationalen Bekleidungssegment.

To_the_Kasbah

Von Datteln und anderem Süßkram gestärkt hätte ich gerne noch eine Kulturepisode mitgenommen und mir die Kasbah von innen angesehen, aber die wird leider nach 16.00 Uhr nicht mehr gerockt. Aber für 5 1/2 Stunden in Marokko reicht mir das Programm eigentlich auch.

Heavy_traffic_in_the_Strait_of_Gibraltar Leaving_Africa

 

 

Scheinbar ist gerade Rush Hour auf der Straße von Gibraltar. Die Fähre zurück schlängelt sich durch jede Menge Container- und andere Schiffe auf dem kurzen Weg zurück nach Spanien.

 

 

Ach ja, und Clark Gable ist übrigens auch an Bord und schleppt – ganz Gentleman – schwere Koffer und sperrige marokkanische Einkäufe. Aber die Frisur sitzt immer noch perfekt nach all den Jahren…..

Clark_Gable

 

 

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Jetzt auch die Landkarte zur Reise

Hier!

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Qualitätssiegel

Casa Barata, Tanger, Marokko – Neue Qualitäts-Flip-Flops für 60 Dirham erstanden. Da hat Chaka Import bestimmt noch super daran verdient.

100%_Plastic

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Hiking: Folge 5 – Straße von Gibraltar

Afrika zum Greifen nah zur Rechten, eine eindrucksvolle, leicht mystische, weil wie von Künstlerhand ausgewaschene Steilküste zur Linken, den Leuchtturm von Tarifa im Rücken.

Sendero

Und leichter Zugang zum flachen Meer für einen Sprung ins erfrischende Wasser.

Estrecho

Andalusische Rinder verteidigen die Grenze.

Torre_de_Guadallmesi

 

Und in den Höhlen am steinernen Strand lässt es sich wunderbar sonnenbaden.

Steinstrand

Strecke: Tarifa > Torre de Guadalmesí > Tarifa, 16 km

Höhenmeter: ein Auf und Ab von +/- 40 Metern

Fazit: Tarifa kann viel mehr als nur Wind und Wellen.

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Beobachter der EU-Außengrenze

EU-Grenze

Andalusien, Straße von Gibraltar
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Interrailticket: 339 Euro – Fähre Portugal-Spanien: 1,75 Euro – Busticket, wo kein Zug mehr hinfährt: 5,30 Euro – Dackelblick: Unbezahlbar.

Der Río Guadiana trennt Spanien von Portugal. Und das spanische Bahnnetz vom portugiesischen. Um die ca. 400 Kilometer lange Strecke von Olhão nach Tarifa (ohne Auto, dafür mit Hund, genauer: Rauhaardackel Zenz) zu überwinden, kommt man also zwangsläufig in den erlebnisreichen Genuss mehrfach wechselnder Verkehrsmittel. Nicht alle sind gleichermaßen hundefreundlich. Oder anders gesagt: Jedes verlangt nach seiner eigenen Bestechungsmethode.

Rio_Guadiana
Im portugiesischen Zug hat kein einziger Schaffner jemals auf den eigentlich kostenpflichtigen Hund geschaut. Schlafen unter dem Sitz ist als Tarnung völlig ausreichend und bringt einen durchs ganze Land. Am letzten Ende der Algarve-Strecke in Vila Real de Santo António spricht selbst der Kioskbesitzer Deutsch und die Grenze wäre somit problemlos erreicht. Auf der Flussfähre ist an diesem Morgen fast mehr freundliches (wenn auch seefahrermäßig etwas kauziges) Personal an Bord als Fahrgäste und der Hund reist sogar offiziell kostenlos mit und beobachtet Boote und Wasservögel während der kurzen Überfahrt. In Ayamonte auf der spanischen Seite führt uns ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt zum Busbahnhof. Die nächste Bahnlinie liegt leider eine Stunde entfernt in Huelva – also erst mal Bus statt Bahn. Wohl wissend, dass Tiere im Bus (und eigentlich auch im Zug!) nur in Transportboxen zugelassen sind, warten wir mit nur einer Handvoll anderer Fahrgäste auf den Linienbus. Eine Hundebox durch ganz Europa zu schleppen fiel angesichts meiner persönlichen Tragekapazität für mehrmonatige Zugreisen von vorn herein aus. Eine kleine Klapptasche hat es sogar – sozusagen als Notfallausrüstung – in das Reisegepäck geschafft, da passt der Dackel jedoch kaum mehr rein seit er ausgewachsen ist und außerdem fällt sie schon beim Hinschauen auseinander, geschweige denn, wenn ein freiheitsliebender bayrischer Rauhaar-Rabauke sich daran zu schaffen macht. Aber vielleicht reicht auf dem fast menschenleeren Busbahnhof das ja zur Überzeugung des Fahrers – eine sehr vage Hoffnung, zugegebenermaßen.
10 Minuten vor Abfahrt des Busses füllt sich das Gelände plötzlich, nachdem der Stadtbus eintrifft und eine Schlange stellt sich vor meinem Bus an. Ich lege den Reisekoffer in den offenen Gepäckraum des Busses und warte ganz hinten bis alle drin sind, um dann mit Hund und zerfledderter Klapptasche um Einlass zu ersuchen. Der Fahrer lässt überhaupt nicht mit sich reden. Ich verstehe mit meinen spärlichen Spanischkenntnissen hauptsächlich „no puedo“, „¡Bajar!“, „ultima vez“ und „Policia“ und verlasse samt Gepäck den Bus wieder. Der Dackel setzt sich brav neben den einsam am Gehsteig zurückgebliebenen Koffer und blickt dem Bus und den Leuten, die logischerweise nach diesem Disput ALLE aus dem Fenster schauen, hinterher wie dieser rückwärts aus seiner Parkbucht rangiert und Richtung Ausfahrt wendet. Ich zünde mir deprimiert eine Zigarette an und male mir bereits die Nacht hier am Ende der Welt weit weg vom nächsten Bahnhof aus. Der Bus bleibt nochmal stehen bevor er um die Kurve fährt und macht die Tür wieder auf. Der Fahrer winkt und zu sich und lässt uns nun doch einsteigen! Wollte er nur aus dem Blick einer Überwachungskamera verschwinden, bevor der den blinden Passagier reinlässt? Oder haben der sehnsüchtige Dackelblick und meine gefrustete Erscheinung auf dem verlassenen Busbahnhof zur Meinungsänderung geführt?

Bus_nach_Huelva
Wir haben es auf jeden Fall geschafft, Platz ganz hinten eingenommen, von der Hundebox ist keine Rede mehr, nach der Aufregung verkriecht sich Zenz sowieso unter der Bank und schläft sofort. Statt einer Stunde Entspannung im halbleeren Bus werden naht leider nach 15 Minuten das nächste Unheil und wir werden zum Umsteigen aufgefordert – in einen komplett vollen Bus. Beim Aussteigen drückt mir die Dame aus der ersten Reihe noch mein Ticket in die Hand, dass ich vor lauter Hektik gleich mal beim Fahrer habe liegen lassen. Der Fahrer des zweiten Busses redet irgendwas von wegen, der Hund soll zum Koffer in den Gepäckraum – ja klar, warum nicht gleich aufs Dach binden? – nimmt’s dann aber plötzlich nicht mehr so genau als ich einfach einsteige und im Vorbeigehen etwas in schlechtem Spanisch von Hund und Tasche fasle. Gott sei Dank ist Zenz ein handlicher Dackel, der bei den anderen Passagieren eher auf „Oh’s“ und „Ah’s“ und vielleicht sogar ein paar Streicheleinheiten stößt als auf Ablehnung und der außerdem in jedem Verkehrsmittel mit Begeisterung Platz nimmt. In diesem beengten Fall ist der eingenommene Platz allerdings für seinen Kopf mein Schuh, für seinen Hintern der Schuh meines Sitznachbarn. ¡Perdon! Ist hoffentlich kein Problem, dass er dort nun die nächsten 45 Minuten friedlich schläft, oder?
Welche Erleichterung, endlich wieder eine Stadt mit Bahnhof zu erreichen. Nicht dass nicht auch die spanische Bahn eigentlich einen Transportbehälter für den Hund vorschreibt – natürlich bezahle ich extra ein Zusatzticket, verspreche hoch und heilig die sichere Aufbewahrung auf der Reise und springe ungesehen mit dem Hund auf seinen vier kurzen Beinen in den nächstbesten Waggon, verstaue ihn schnellstmöglich unter dem Sitz und klappe als Sichtschutz beide Klapptische runter.
Das funktioniert auch nach dem Umsteigen noch einmal genauso, aber dann bin ich schon wieder am Ende der Bahnlinie angelangt, in Cádiz und es wartet noch einmal die Herausforderung einer Busfahrt nach Tarifa. Die zuvor erfolgreiche Strategie wird wieder auf die Probe gestellt. Ein anderer deutscher Halbaussteiger – ich nenne ihn mal Willy aus Berlin, den richtigen Namen hab ich sofort wieder vergessen – wartet auf den gleichen Bus und gibt sich wahnsinnig cool und glaubt an kein Problem mit dem Hund. Wieder sind alle eingestiegen außer Willy, Zenz und ich. Der Busfahrer zeigt keinerlei Verhandlungsbereitschaft und will den Hund partout in den Gepäckraum packen. Das lehne ich ab, er beendet die Diskussion und geht in Richtung Ticketschalterhäuschen, vermutlich aufs Klo. Ich wittere meine Chance zum Einschmuggeln. Leider ist mein großer Rollenkoffer aber auch noch da und der Gepäckraum schon zu. Ich drücke ihn dem coolen Willy in die Hand, der wuchtet ihn in den Bus, ich verziehe mich in die hinterste Reihe und keiner merkt was vor dem Ziel ––– hätte ich mir so vorgestellt zumindet. So cool und vor allem so schnell war der Willy aber leider nicht. Er zögert und hat viel zu viel Angst selber rauszufliegen. Und schon ist der erbarmungslose Busfahrer wieder da und die Hoffnung auf eine trickreiche Weiterreise ist zerplatzt. Es bleibt eine auch nach Verhandlung noch teure (und weit weniger coole) Taxifahrt als einzige Option, um an diesem Abend noch das verkehrstechnisch anspruchsvolle Ziel zu erreichen.
Merke für die nächste Weltreise: Der Dackelblick kann schon mal etwas rausreißen, aber für einen langen Reisetag sollte man die treuherzigen Augen dann eben auch nicht überbeanspruchen.

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