Das Ende der Reise – Jetzt nur nichts mehr vergessen!

Zug_am_Pass

Das Beste an einer langen, experimentellen Reise wie dieser ist die Terminlosigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen bewege ich mich ohne genauen Plan und ohne feste Zeiten durch die Welt und überlasse die Details der Umgebung, dem Gefühl, den Empfehlungen von anderen Reisenden oder dem Zufall. Hin und wieder gibt es einen Flug oder Zug zu erreichen und die gefühlte Zeitlosigkeit gerät vorübergehend wieder in feste Bahnen und mangels Gewohnheit dann manchmal auch in Hektik. Zum Ende hin geht die Zeit der großen Freiheit dann doch unvermeidlich vorbei und zwangsläufig wird der Reiseplan etwas genauer festgelegt.

Fassadenuhr

Wenn sich eine Reisegruppe nach dem gemeinsamen Mittagessen schon zu spät in Richtung Bahnhof aufmacht, dürfen individuelle Komplikationen nicht mehr vorkommen, um die Abfahrt des Zuges noch zu erreichen. Es geht nur ein paar Minuten zu Fuß durch die Innenstadt, steile Stufen bergab zuerst, danach noch zweimal um die Ecke. Als mir allerdings kurz vorm Ziel siedend heiß wieder einfällt, dass ich ja noch ein geliehenes Fahrrad hatte, das leider jetzt noch am Restaurant steht, dann wird’s allmählich knapp.

Bahngleis_Hanoi

Ich präge mir den Weg durch die turbulenten vietnamesischen Gässchen möglichst gut ein, starte sicherheitshalber die GPS-App meines Handys und verlasse die Gruppe, um zurück zu sprinten so schnell es geht. Der Weg sollte leicht zu finden sein, es darf aber jetzt auch nichts mehr schiefgehen.

Die Steigung ist plötzlich enorm anstrengend, das schwere Mittagessen drückt im Magen, ich fühle mich als hätte ich Blei in den Schuhen, es geht kaum noch voran, ich werde immer langsamer, die Schwerkraft scheinbar mit jeder Sekunde stärker. Ein elektrisches Golf-Kart fährt neben mir vorbei und jemand darin faselt etwas von einem Hotel. Ich rufe, ob ich ein Stück mitfahren kann, erreiche es mit letzter Kraft….. und wache auf.

Gewicht

Der Wecker neben dem Bett zeigt 04:55 Uhr. Es ist die erste Nacht nach dem Ende der Reise und im Traum mischen sich also die Straßen von Saigon mit dem Beach-Hotel auf Langkawi und den steilen Pfaden von Sa Pa. Eine riesige Menge an Eindrücken ist noch gar nicht verarbeitet. Deutschland ist in dicke Wolken- und Nebelschichten eingepackt. Aber im Kopf bleibt noch für eine Weile die Erinnerung an tropische Gärten, quirlige Städte und sonnige Tage.

Tropical_Garden Nebel_in_Deutschland Saigon

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Warten auf die Abreise nach Hause.

Auch eine lange Auszeit-Reise geht irgendwann zu Ende. Man wartet leicht sentimental – diesmal nicht auf den vietnamesischen Zug – sondern auf den Rückflug aus Langkawi, Malaysia. Und denkt über neue Pläne nach.

CIMG1545

Kategorien: Malaysia | Schlagwörter: | Hinterlasse einen Kommentar

Vor knapp 1000 Jahren…

… hat an dieser Stelle die erste Universität in Hanoi eröffnet. Heute gedenkt man hier den alten konfuzianischen Gelehrten – oder feiert einfach den eigenen Abschluss:

IMG_4429-1.JPG
(Văn Miếu, Literaturtempel)

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Wenn die Flut kommt in Vietnam, …

…, dann steigt man einfach ein ins Körbchen und paddelt drauf los.

Foto

Das handgemachte „Basket Boat“ rettet zwar nicht gerade Großfamilien oder schwere Fracht vor den Fluten der Regenzeit, aber dafür ist es handlich, wendig und steuerfrei. Letzteres war der Grund, warum es überhaupt erfunden wurde. Dieses Jahr ist das Wetter erstaunlich sonnig und trocken für die Regensaison. Der Ausflug in der Korbschale bleibt also Gott sei Dank eine Übung. Wenn es Ernst wird, muss schon auch mal die ganze Familie samt Oma und Fernseher in den ersten Stock der Strohdachhütte – oder ins Korbbötchen.

Kategorien: Vietnam | Hinterlasse einen Kommentar

Vietnam Railway – Bahnfahren im Land der Wasserbüffel

Knapp 1.000 km durch Reisfelder mit halb versunkenen Wasserbüffeln von Ho Chi Minh City nach Da Nang in 17 Stunden.

IMG_4352.JPG

Oder: Wie eine geschenkte Fertigsuppe, eine Flasche Wodka und Mangos mit Zucker und Chili eine ziemlich lange und sehr vietnamesische Zugreise retten.

Der „Reunification Express“ verbindet Ho Chi Minh City, also Saigon, im Süden mit der Hauptstadt Hanoi im Norden. 2 Nächte und einen Tag muss man für die gesamte Strecke einplanen. Die Hälfte reicht für Anfänger auch, also 1 Nacht und 1/2 Tag bis Da Nang in Zentralvietnam. Zur Wahl stehen harte Sitze und weiche sowie harte Betten und weiche. Was bei den Sitzen noch stimmen mag (fester Holzsitz vs. klappbarer Polstersitz), ist bei den Schlafwägen eher Verwirrungstaktik: Alle sind ähnlich hart, nur die Anzahl der Liegen pro Abteil unterscheidet sich von 6 zu 4). Dazu gibt es ein weißes (das heißt noch lange nicht sauberes) Laken und eine grüne Decke sowie ein grünes Kopfkissen. Wie sich herausstellen sollte, werden Laken und Decke für jeden Fahrgast gewechselt, das Kissen nicht. Na ja, ein Schlafsack wäre jetzt toll (nicht dabei), aber eine Jacke tut’s auch. Und zur (innerlichen) Desinfektion gab’s am Bahnhofskiosk Wodka – wahlweise vietnamesischen (sehr billig, schmeckt scheußlich) oder – Superior-Klasse! – ukrainischen (fast genauso billig und ähnlich scheußlich).

Foto 4

Die vietnamesischen Mitreisenden im Abteil sind Gott sei Dank sehr freundlich, besonders der kleingewachsene alte Herr, der in seinem gut gepflegten, gestreiften Schlafanzug ein- und am nächsten Tag auch wieder aussteigt. Es hätte alles viel schlimmer kommen können. Kurz vor der Abfahrt drängen sich noch diverse Familienmitglieder und zufällig im Zug anwesende Bekannte zum Verabschieden gleichzeitig ins beengte Abteil, von denen nicht alle so ordentlich und wohlriechend erscheinen wie der reisende Senior. Alle finden aber rechtzeitig ihren Platz bzw. die Ausgangstür.

Der Zug führt neben den 15 Schlaf- und Sitzwaggons auch noch einen Speisewagen mit, den man sich fast wie das rollende Pendant zur Streetfood-Küche in Saigon vorstellen kann. Spät abends sitzt das verbliebenene Publikum aus allen Teilen Vietnams, aus Russland und sonstwoher mehr zum Trinken hier als zum Essen und es türmen sich Bierdosen auf und unter den Tischen. Auch ohne Bestellung bringt das leicht gelangweilte Servicepersonal aufgeschnittene Mangos mit Zucker und Chili als Gratisbeigabe zum Bier. Ähnlich wie beim Straßenessen betrachtet man auch hier lieber das appetitliche Endergebnis und sieht besser dezent über die Methoden der Zubereitung hinweg. Ob das Schneidemesser für die Mango am vergilbten Fenstervorhang abgeputzt wurde oder nicht, interessiert doch keinen.
Foto 1
Die Nachtruhe ist erstaunlich entspannt trotz Geruckel und Gezuckel durch Stadt und Land und wird erst von dem Gewühl des 80-jährigen in seinem Gepäck beendet. Um 6 Uhr morgens beginnt er den Tag mit einer würzigen Fertigsuppe und gibt freundlicherweise seine Reservepackung davon ab. Ich nehme mir ein Beispiel an den morgendlichen Essgewohnheiten und fülle die geschenkte Styroporschalenmahlzeit an der Heißwasserstation auf. Heiß ist dort auch eindeutig heiß, während kalt möglicherweise auch warm sein könnte.
Foto 2

Foto 3
Die scharfe Nudelsuppe macht wach und verdrängt gleichzeitig den Gedanken an den ukrainischen Wodka vom Vorabend. Warum schon um 6 gefrühstückt wird im Vietnam Railway Schlafwagen, bleibt allerdings ein Rätsel. Vermutlich um bis zum Aussteigen gegen Mittag keines der kilometerlangen Reisfelder und keinen der massenhaft darin watenden Wasserbüffel vor dem Fenster zu verpassen.

Kategorien: Vietnam | Schlagwörter: , , , , | Ein Kommentar

Obstlieferung in Südamerika & Südostasien

MANZANAS!!! (Sehr lautstark angepriesen in Medellín.)

IMG_3865

Und das Pendant in Saigon, stimmlich etwas leiser:

IMG_4331.JPG

Kategorien: Kolumbien, Vietnam | Schlagwörter: , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Drei U-Bahn-Stationen von Indien bis nach China

Es sind genau drei Stopps mit der Metro um von (Little) India nach China(town) zu kommen, so nah liegen die Kulturen im viersprachigen und weltoffenen Singapur zusammen. Jeder gehört hier dazu zum Melting Pot. Ehe man sich im Hindutempel versieht, wird man auch schon mal zu einer Hochzeitsfeier eingeladen und bekommt haufenweise süße Leckereien reingeschoben.

Aber eine Sache fällt in Chinatown dann doch aus der Reihe: China (egal ob in großer oder kleiner Version) gilt immer als lebendig, voll und quirlig. Hier erlebt man das genaue Gegenteil:

IMG_4317.JPG

Möglicherweise liegt das jedoch nur an der Uhrzeit und an einem Sonntagmorgen um 6 gönnt sich auch das quirligste Stadtviertel einmal eine Ruhepause.

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

It’s an urban jungle. Really?

IMG_4296-2.JPG

But I can only see squirrels in the tree tops. No monkeys.

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Straßen der Welt: Folge 18 – Tv 5a # 45-133 und ähnlich aussagekräftige Adressen

In Kolumbien wohnt man beispielsweise an folgenden Orten:

  • Cl 97 # 49-45, Bogotá
  • Tv 5a # 45-133, Medellín
  • Cl 21 # 5-72, Santa Marta
  • Alojamiento de Adán, Sierra Nevada
  • Alojamiento Múmake, Sierra Nevada
  • Alojamiento El Paraíso, Sierra Nevada
  • Calle de la Media Luna, Cartagena

Das ist meist deutlich informativer als jede europäische Adresse und bedeutet so viel wie:

  • Straße 97 an der Kreuzung mit Carrera 49 (≈ Avenue bzw. Querstraße) und von dort noch ca. 45 Meter weiter
  • Transversalstraße 5a (also schräg) an der Kreuzung mit der 45 und noch 133 Meter
  • Straße 21 an der Kreuzung………….. Verstanden, oder? Jeder kapiert also sofort, wo man im Straßengewirr der meist riesigen Städte suchen muss. Vorausgesetzt man durchblickt auch sämtliche Ausnahmen, die ein „Diagonal“, „10A“ oder „5 Sur“ enthalten. Taxifahrer durchblicken das offenbar so halbwegs, die nächstgrößere Straße auch zu kennen, kann nie schaden.
  • Im Outback wird’s dann schon wieder einfacher: Wo keine Straße, da auch kein Name und keine Nummern, sondern nur Camps, die sich mal einfach Adam oder
  • Múmake (indianisch?) oder am letzten Ende des Weges auch
  • „Das Paradies“ nennen.
  • Von den Tausenden Straßen der Millionenstädte sind zumindest in Zentrumsnähe auch ein paar wenige mit einem richtigen Namen versehen, zum Beispiel die „Halbmondstraße“, die auch gut „halbe Welt“ heißen können, weil in etwa selbige dort residiert: Die komplette Straße besteht praktisch nur aus Hostels.

IMG_4072

Kategorien: Kolumbien, Straßen der Welt | Schlagwörter: , | Hinterlasse einen Kommentar

Ciudad Perdida – Die verlorene Stadt

Nach endlich abgeschlossener geistiger Verarbeitung nun auch die Anekdoten zum Trek in aktualisierter Langversion.

IMG_3982

Kategorien: Hiking, Kolumbien | 2 Kommentare

Von Kolumbien nach Panama: Straße? Nicht vorhanden. Und nicht notwendig. Wozu gibt es Segelschiffe?

Zum Beispiel dieses mit dem treffenden Namen „Stahlratte“:
IMG_4176-6.JPG

Kapitän Ludwig aus Bremerhaven beim Verhandeln mit den Kunas (indigene Eigentümer der Inseln und in diesem Fall Langustenlieferanten):

IMG_4178-1.PNG

IMG_4177-1.PNG

Erste Empfehlung nach dem Ankern an den San Blas Inseln: Sich einfach mal reinfallen lassen – im Stil von Tarzan:

IMG_4170-2.JPG

 

Und der Plan für den Abend: Lagerfeuer, Rumpunsch & die Langusten (siehe oben) auf den Grill geworfen. Auf der winzigen Insel finden sich erstaunlich viele der freundlichen Kunas auch mit dazu ein:

Foto

Kategorien: Kolumbien | Schlagwörter: , , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

¡Adiós, Colombia!

Einfache Fahrt nach Panama, bitteschön! Per Segelschiff.

IMG_4066.JPG

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Lost (city) in the Jungle

Verborgene Goldschätze sind naturgemäß schwer zu finden und selbst wenn man den Ort kennt nur mühsam erreichbar. 38 Jahre nachdem das letzte bisschen Gold aus allen Gräbern geplündert und der Entdecker aus lauter Habgier ermordet worden ist, kann man sich zwar die Machete sparen, aber einige Hürden sind trotzdem zu überwinden.

Um heute die verlorene Stadt zu sehen, muss man vier Tage ohne Strom und Handynetz auf steilen, schlammigen Pfaden auf sich nehmen und mit einem möglichst wasserdichten Rucksack, ein paar Mulis für die Verpflegung und wahlweise einem Campbett oder einer Hängematte im Freien auskommen.

Schwein1Schwein3Schwein2

Die Schweine(-hitze) und die tropischen Regengüsse sind dabei nicht das Problem, klatschnass wird man hier bei JEDER Wetterlage. Allerdings führt der tropische Regen, wenn er allzu lange andauert, tatsächlich zu einem Hindernis. Er lässt den Rio Buritica, der auf dem Hin- und Rückweg je dreimal überquert wird, ziemlich schnell auf ein Vielfaches seiner normalen Stärke anschwellen und macht ihn zeitweise zu einem reißenden Strom. Das sieht bei der ersten Querung von oben noch recht eindrucksvoll aus.

IMG_4007 IMG_4008

 

An den beiden anderen Stellen gibt es jedoch den Luxus einer Hängebrücke nicht mehr. Normalerweise wird die direkteste aller Überquerungsmethoden angewendet: Einfach durchgehen. Egal ob mit Sicherungsseil zum Festhalten (Querung Nr. 3) oder ohne (Nr.2) – man kommt nur durch, wenn der Fluss mehr oder weniger normale Höhe hat. Morgens ist das in der Regel der Fall, bevor der Regen einsetzt. Timing ist also alles. Auch das ist ein Grund, warum wir jeden Tag um 5 Uhr aufstehen.

Fluss1 Fluss2

Aber leider ist keine Regel ohne Ausnahme. Auch das Wetter durchbricht gelegentlich den üblichen Tagesrhythmus. Tag 3 beginnt (wie immer um 5 Uhr) nach einer Nacht, in der es ununterbrochen geregnet hat. Der Rio Buritica ist um mehrere Meter näher ans Camp herangekommen als am Nachmittag zuvor. Wir brechen auf und es fängt sofort wieder an zu regnen, ich korrigiere: zu schütten wie aus Kübeln. Der Fluss ist zu Fuß unpassierbar. Es bleibt nur eine Option: die „Indiana-Jones-Methode“.

Indiana_Jones

Einer nach dem anderen schwingt sich auf das offene Fahrgestell am Drahtseil und wird zwischen den nach wie vor gießenden Wassermassen von oben und dem rauschenden Fluss unten auf die andere Seite gezogen. Das Bild ist übrigens aus dem Internet geklaut. Mangels Unterwasserkamera fehlt mir eigenes Material.

Der Schlaf in den Nächten nach 8-stündigen Wanderungen mit viel Schweiß, Adrenalin und Abenteuer ist selbst im primitivsten Campbett so gut und tief wie selten. Um 18 Uhr ist es stockdunkel, um 21 Uhr kann kaum noch jemand die Augen offen halten. Bis ich plötzlich von einem eigenartigen Geräusch aus dem Traum hochgeschreckt werde. Es regnet und ich kann weder etwas hören noch sehen. Mit der Taschenlampe leuchte ich durch die Mückenvorhänge und sehe meinen Bettnachbarn friedlich schlafen. Er liegt auf der Seite und sieht in dem reflektierten Licht hinter zwei Vorhängen etwas gespenstisch aus. Ich leuchte nach draußen und sehe beim Hinunterblicken aus der hochwassersicheren oberen Etage der Stockbetten – nichts außer prasselnden Regen. Über mir: Ein Blechdach. Ein Tier vielleicht, dass sich unterm Dach im Trockenen eingenistet hat? Erkennen kann ich allerdings nichts. Ich schalte das Licht aus und lege mich wieder hin. Wenige Sekunden später erschreckt mich wieder ein plötzliches Fauchen, ein Zischen, das ein bisschen teuflisch klingt. Hilfe, hab ich schlecht geträumt und bilde mir das nur ein? Nein, ich bin jetzt hellwach und suche hektisch wieder die Lampe. Ich kann wieder nichts Auffälliges erkennen außer – da ist es wieder – Michael! Wie kann man denn so schnarchen? Der vermeintlich friedlich und leise schlafende Bettnachbar spart sich offenbar seine Atmung so lange auf bis der nächste Schnarcher klingt wie wenn ein tollwütiger Affe gerade einen Anfall hat.

IMG_3937

Die Oropax liegen leider am anderen Ende des Camps im Rucksack, aber ich hole sie mir gerne auch mitten in der Nacht. Wenn ich dieses Geräusch noch weiter anhöre, träume ich später noch von blutrünstigen Löwen oder feuerspeienden Drachen.

Die Mühen dieses Trails haben sich auch ohne Gold mehr als gelohnt. Der kleine, quirlige Guide Gabriel war immer voller Begeisterung und hat 1300-jährige Geschichte der verlorenen Stadt leidenschaftlich vermittelt. Nach einem kleinen Plausch mit dem Schamanen der Kogis auf dem Weg hat er uns sprintenderweise sofort wieder eingeholt. Und keine Frage blieb unbeantwortet: „Mira, …“ und schon sprudelte er nur so los, dass der „Aushilfs-Übersetzer“ schwer überfordert war. Endlich weiß ich, warum ich selbst vorher im Spanischkurs war.

Guia_Gabriel

Gracias_Gabo

Und nicht zuletzt hat er uns alle sicher und wohlbehalten wieder in die Zivilisation gebracht – von den schwer eitrigen Blasen des Aushilfs-Übersetzers mal abgesehen, er war das Wandern ähnlich wenig gewöhnt wie das Übersetzen.

Schlechte Schuhe und merkwürdig schnarchende Mitwanderer sind am Ende eigentlich auch schon die größten Gefahren auf diesem Trek. Soldaten verhindern oberhalb der historischen Stadt mögliche Geiselnahmen von Guerillas, müde und fußlahme Kollegen chartern sich im Notfall einen Esel, vor dem Verdursten kommt mit Sicherheit der nächste Platzregen und die Überlebenschancen am Ziel selbst sind heute auch deutlich höher – seit es nichts mehr zu holen gibt und deshalb auch keine habgierigen Grabräuber mehr zur „Ciudad Perdida“ in der Sierra Nevada de Santa Marta unterwegs sind.

IMG_4032.JPG

IMG_3999

Kategorien: Hiking, Kolumbien | Schlagwörter: , , , | 4 Kommentare

Falsch getippt…..

Hütchen spielen war gestern. Für Roulette im Casino reicht es aber in Kolumbien auch noch nicht so ganz.

Also die Kombination aus beidem: Meerschweinchenrennen! Ich setze 400 Pesos auf die Nummer 20.

Das freundliche Tier wird per Kuss motiviert und ins Rennen geschickt und läuft schnurstracks – NICHT in mein Häuschen, sondern in die 18. Verloren! Die Geschwindigkeit, mit der das Geld verschwindet ist wiederum allen Spielen gemeinsam…..

IMG_3872.JPG

Kategorien: Kolumbien | Schlagwörter: , | Hinterlasse einen Kommentar

How to get around….. south-american style

How to get on top of a 3,000-meter summit from downtown Bogotá in 5 minutes …

Bogota

 

How to ride to a coffee plantation in correct style (sales outlet included) …

coffee_car

 

How to cross a river with heavy freight …

Bridge

Kategorien: Kolumbien | Schlagwörter: , | Hinterlasse einen Kommentar

Medellín

Es gibt kein Kartell mehr in Medellín, aber die größte Kirche der Welt. Na ja, fast. Der Paisa (=Bewohner von Medellín) übertreibt gern. Es ist die größte, die aus Backsteinen gebaut ist. Das stimmt auch nur fast. Aber egal.

foto 3

Direkt neben jeder Kirche findet sich übrigens ein Straßenstrich, Pornoverkauf oder ähnliches Laster. Religiös wie er ist, eilt der Paisa nach dem Sündigen sofort in die Kirche, um sich direkt die Absolution abzuholen und freut sich über den kurzen Weg zum Schulderlass.

Bild 5 IMG_3874

Es gibt keine Bombenanschläge mehr in Medellín, stattdessen hat die Stadt einen Preis abgeräumt, die innovativste der Welt zu sein, vor New York und Tel Aviv.

foto 1

Es gibt praktisch keine Raubüberfälle und – wenn man einigermaßen vorsichtig ist – nicht einmal Diebstähle mehr, weil überall Polizei und Sicherheitsdienst neben Drogenhund herumsteht. Der persönliche Bedarf (20 Gramm Marihuana und/oder 1 Gramm Kokain) ist übrigens straffrei. Der Polizei ist übrigens so langweilig, dass sie nebenbei noch andere Aufgaben übernimmt, z.B. für Touristen Fotos machen. Damit wäre dann auch die Vorsichtsmaßnahme bezüglich (Kamera-)Diebstählen erledigt.

foto

Kategorien: Kolumbien | Schlagwörter: | Hinterlasse einen Kommentar

Suche nach El Dorado

Nach dem legendären Goldschatz suche ich im Moment noch. Seit Jahrhunderten weiß ja keiner, ob es ihn gibt und – wenn ja – wo. Viele haben schon ohne Erfolg gesucht, manche sogar mit Erfolg, aber dafür am Ende mit dem Leben bezahlt. Der Fund in der Ciudad Perdida („Lost City“) muss gigantisch gewesen sein. Der 4-Tages-Trail dort hin ist es immer noch, aber zum Plündern komme ich 40 Jahre zu spät.

Es lagert aber auch ziemlich viel Gold hier: Im Museo del Oro in Bogotá. So viel, dass man das Museum durch eine dicke Tresortür betritt und außerdem nur ein Bruchteil öffentlich ausgestellt ist.

Neben dem Beweis für die El-Dorado-Legende (es gibt ihn also doch!) sind u.a. symbolträchtige Tiere zu sehen. Dieses hier ist als Körperteilverzierung 😉 beim Schmücken von toten Königen gedacht:

IMG_3705.JPG

Andere haben auch mal einen Menschen gefressen:

IMG_3706.JPG

Dann sind da beschützende Panther, die mehr einer schnurrenden Hauskatze ähneln:

IMG_3708.JPG

Und angesichts der tierischen Bedrohungen (respektive Schutzschilder) leicht unentspannt dreinblickende Gesichter:

IMG_3707.JPG

Kategorien: Kolumbien | Schlagwörter: , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Wiesn is everywhere!

IMG_3718.JPG

Ich wünsche Euch einen guten Start zuhause!

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Neuer Tag. Neuer Kontinent.

IMG_3702.JPG

Kategorien: Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Running trails….. Around the world…..

Reisen hält in Bewegung. Und die Wege sind die Ziele. Kaum ein Ziel ist fest fixiert auf dieser Reise. Neue Ziele entstehen auf den Wegen. Erst war der Lauf durch die eigene Stadt, dann kamen viele lange Pfade durch die Alpen und plötzlich ploppte sie auf, die neue Idee vom nächsten Ziel, nicht nur für die Zeit dieser Reise: Trailrunning.

Es ist erstaunlich, was in kurzer Zeit aus spontanen Ideen bei ausreichender Willenskraft und genug Umsetzungsengagement möglich ist: Nur zwei Wochenenden hintereinander dem neu kultivierten Laufhobby gewidmet und dabei sowohl an Herden exotischer Tiere sowie an weltbekannten Sehenswürdigkeiten vorbeigejoggt!

Safari_run

IMG_3683.JPG

Laufsport lässt sich praktisch immer und überall trainieren und wird mit wachsender Begeisterung weltweit immer spektakulärer zelebriert. Für die Zeit nach der Rückkehr von dieser inspirierenden Reise haben sich kürzlich mehrere sportliche Lauf- und Reiseziele angesammelt:

  1. Ein Stadtlauf in einer faszinierenden Metropole mit eindrucksvoller Kulisse und großem Eventcharakter: Der Klassiker in New York vielleicht? Ein hitziger Lauf durch Bangkok? Quirlige Action in Istanbul?
  2. Ein Nordlauf durch Schnee und Eis: Was härtet besser ab für winterliche Temperaturen zuhause als ein Run am Polarkreis? (Oder doch lieber der Termin zur Mittsommernacht am gleichen Ort?)
  3. Ein Berglauf, wenn nächstes Jahr nicht mehr so viele Wochen Freizeit für eine lange Trekkingtour zur Verfügung stehen, sondern Schnelligkeit statt Langsamkeit wieder gefragt ist? Sierre-Zinal ist die ultimative Herausforderung. Wie lang muss man dafür trainieren?

Wie lang auch immer – ich fange auf jeden Fall sofort damit an! Und großartige Laufgelegenheiten zwischen Elefanten, Eisbären und Tigern oder quer durch riesige Stadien und Weltdenkmäler gibt es quasi überall und jedes Wochenende. Es reicht für den Anfang sogar ein überschaubares Maß an Training und – für die Safariatmosphäre – bereits ein Ticket nach Berlin zum Tierparklauf und – für die Weltkultur – eines nach Brüssel zum EcoTrail. Der Startschuss ist gefallen!

*-*-*

 

Wo ist der Start?

IMG_3687.JPG

 

 

 

 

Endlich am Ziel!

IMG_3681.JPG

Kategorien: Uncategorized | Schlagwörter: , , , , | Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.