Die Alpen-Niederschlagsprognose zeigt (wieder) viel blau (Regen) gespickt mit ein bisschen gelb-grün (Schnee). Erfrischende Aussichten für Hochsommer! Alpen-Niederschlagsspekulation würde den Kern der Sache dieses Jahr sowieso besser treffen. Die Präzision der Vorhersagen ähnelt meistens mehr einem ominösen Orakel als einem halbwegs zuverlässigen Planungsinstrument. Flexibel sein und den Standort wechseln macht das Unterfangen also auch selten trockener. Ein Sprung in die nächste Bergregion und vorübergehend weg von der Via Alpina – in die Kitzbüheler Alpen – sorgt aber dafür noch einmal für mentale Verstärkung und wir ziehen nun wieder zu dritt los – und erreichen trockenen Fußes den Gipfel des Brechhorns.
Dafür kommt der Regen (und der Hagel) diesmal umso kräftiger am Abend. Der Hüttenwirt schaltet seine komplette Elektrik aus Angst vor Blitzschlag ab. Der große Terrassenschirm stürzt vor dem Fenster im Sturm um. Die Fahrstraße ins Tal wird von einer Mure weggerissen und ist unpassierbar. Wie beruhigend ist es, das Naturspektakel aus der Gaststube zu beobachten und nicht auf einem steilen Bergpfad.
Am nächsten Morgen ist der Himmel klar und ruhig. Aber hat das heftige Gewitter am Vorabend einen Geysir in Tirol hinterlassen? Oder senden die Murmeltiere nun Rauchzeichen und suchen Vermisste? Egal, Hauptsache wir haben Glück und erwischen die wenigen regenfreien Stunden.




