Via Alpina – Tag 14: Lieferung durch das Schweizertor

Neues Land, neues (Wetter-)Glück: Bei aller Begeisterung über die faszinierende Schweizer (und Liechtensteiner) Bergwelt war leider die Regenmenge doch deutlich über dem gewünschten und meistens auch über dem vorhergesagten Maß. Ich verlasse also die Republik der Eidgenossen am Cavelljoch im Rätikon in der Hoffnung auf mehr Sonne in Österreich. Der Tag beginnt auch mit ein paar wärmenden Strahlen, aber je weiter der Weg in die Höhe steigt, desto schärfer und kälter weht ein verdächtiger Wind. Es gibt viele Routen und Pfade in der Gegend, die Österreich (Vorarlberg) mit der Schweiz (Graubünden) verbinden. Der markanteste führt durch das Schweizertor, einer Lücke im Fels, die aussieht als ob ein riesiges Portal für eine gigantische Ritterburg in die steinerne Grenzmauer gehauen worden wäre. Mein Weg führt auf österreichischer Seite direkt daran vorbei.

 

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Ob eine Ritterburg hinter dem Tor steckt, kann ich leider nicht mehr ausmachen, da nicht nur ein eiskalter Wind von der Schweiz durch das große Loch herüberbläst, sondern in dem Moment, in dem ich dort ankomme, auch eine Nebelmaschine im Nachbarland aktiviert wird, die das Tor zum wolkenspeienden Monster macht und innerhalb von wenigen Minuten alles in einen weißen Schleier taucht, so dass ich kaum die jeweils nächste Wegmarkierung erkennen kann. Vielen Dank, liebe Schweizer! Ihr schickt mir also Eure Wolken sofort hinterher, wenn ich ins nächste Land weiterziehe.

 

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Also Zähne zusammenbeißen, Handschuhe anziehen, die Hoffnung nie aufgeben! Es geht praktisch blind über den nächsten Pass weiter bis sich die Wolken langsam wieder lichten und am Ziel an der Lindauer Hütte – man glaubt es kaum – zeigt sich tatsächlich abends noch einmal die Sonne.

 

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